Tag 1
Von Dobbiaco – Toblach nach Lienz (48 km)
Die Anreise mit der Bahn bis Innichen klappte wunderbar, jedoch ist der eigentliche Start des Drauradweges ein paar Kilometer weiter in Toblach. Was so viel heißt mit der Bahn weiter oder mit dem Rad dorthin. Nachdem die Höhenmeter quasi zu vernachlässigen waren, habe ich mich für das Rad entschieden. Die Drauquelle lag ideal am Weg, deshalb noch ein Fotoshooting mit Fritz u. Irmgard. Bis nach Toblach wollten die beiden nicht deshalb ergab sich automatisch ein Vorsprung von ca. 8 km. Erst nach 25 Kilometer waren wir nach diversen Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Handy wieder beisammen. Gemeinsam ging es dann bei leichtem Gegenwind auf herrlichen Radwegen sowie schönem sonnigen Wetter, immer neben der Drau bis kurz vor Lienz zur ersten Unterkunft (Braugasthof Falkenstein).
Tag 2
Von Lienz bis Spittal an der Drau (80 km).
Nach einem sehr guten Frühstück fuhren wir um 9:15h ab. Zuerst auf guten Radwegen aber dann kam doch noch ein kilometerlanger Schotterweg. Auf diesem Teilabschnitt hatten wir die Drau nicht immer neben uns. In Dellach im Drautal vergönnten wir uns einen Kaffee und am Nachmittag in Lind bekommen wir eine Gulaschsuppe, denn der Hunger hatte sich schon bemerkbar gemacht. Auf den letzten Kilometern ist die Fahrbahn doch noch besser geworden, es ging auf Wirtschaftswegen zur Pension Hübner in Spittal an der Drau. Die angekündigte Wetterverschlechterung mit kühlerem Wetter, bei tief hängenden Nebelschwaden begleiten uns den ganzen Tag. Wir waren froh, dass die Tagestour trocken beendet werden konnte.
Tag 3
Von Spittal an an der Drau bis nach Rosegg (59 km).
Die Strecke verläuft auf abwechslungsreichen Wegen, zeitweise kommt sogar die Sonne durch. In der Nähe von Feistritz entdeckten wir einen Mostheurigen, dort machten wir eine längere Pause , verkosten den Hausmeistertrunk mit frischem warmen Marillenkuchen , sehr lecker und gemütlich in der Jausenstation Wallner – Uhle). Bis Villach ging es bei gutem Radbedingungen weiter. Dort wollten wir den Brauhof besuchen, jedoch wegen einer Harley Davidson Veranstaltung mussten wir mit einer Konditorei vorlieb nehmen. Bei dem Trubel konnten wir nur noch einen freien Tisch im Innenbereich ergattern, was sich letztendlich als Segen herausstellte, denn aus heiteren Himmel fängt es zu Schütten an. Wir warten ab und radeln noch ein paar Kilometer bei Sonnenschein, jedoch mit zunehmender Bewölkung erwischt uns die zweite Regenphase voll auf den letzten Kilometern. Platschnass kommen wir in Rosegg (Roseggerhof) an und werden freundlicherweise sofort mit einem besonderen Service ( = Regenkleidung zum Trocknen wurde in den Wäschekorb eingesammelt und abgegeben) unterstützt.
Tag 4
Von Rosegg nach Ferlach (35 km)
Wegen Schlechtwetter werden wir heute eine kürzere Strecke absolvieren. Morgens nehmen wir uns Zeit und warten auf Johann, unseren Radkumpel aus Höflein der terminlich erst jetzt dazustößt. Wir bedanken uns für die trockenen Sachen beim Gastgeber und da ist auch schon Johann, er hat bereits 14 km in den Beinen. Dann geht’s bis Ferlach. Die Wege sind mal besser mal schlechter, aber wir sind glücklich, das es nicht regnet. Landschaftlich eine Augenweide wobei wir einige Brücken überquerten. Im Gasthof Plasch kamen wir bereits am frühen Nachmittag an, unsere Räder konnten wir in der Kegelbahn deponieren. Genug Zeit um das schlechte Wetter in den Innenräumen abzuwarten, die Zeit verbringen wir mit Johanns neuer Navi App “Oruxmaps” sowie viel Essen und trinken …
Tag 5
Von Ferlach bis Ruden (58 km)
Ein Tag mit vielen ” Hoppalas ” es beginnt gleich morgens….Irmgard kommt auf die Idee, Proviant einzukaufen, also radeln wir zu dritt ein paar Kilometer zu einem Bäcker und kaufen Brot ein, hausgemachte Würstel, dünn aufgeschnitten gab es aus eigener Erzeugung im Hotel. Ja wir brauchen aber noch Essiggurken, ein kundiger Passant schickt uns zu einer kilometerweit entfernten Hofer Filiale, obwohl um die Ecke sowieso ein Greißler offen hatte. Wieder zurück hat Fritz ein Problem mit seinem Polar Brustgurt, Batterie/ Knopfzelle leer. Wir haben Ersatzzellen 2032er mit, aber leider keine 2025er. Johann opfert sich für eine zweite Einkaufstour, kauft richtige Knopfzellen, Brustgurt geht wieder.
Nach 30 km wollten wir eine Pause machen, leider hatte das einzig mögliche Gasthaus heute geschlossen. Es blieb uns nur die Möglichkeit auf einer maroden Bank ein Picknick zu machen. Erst bei der Abfahrt ist uns aufgefallen das wir einen idealen Picknickplatz mit Wasserquelle nur 50 m weiter übersehen haben.
Ein paar Kilometer auf der Höhe Völkermarkt taucht plötzlich die Hafenrast Schreiber auf wo wir endlich für ein kaltes Bier einkehren. Fritz möchte auch noch Verpflegung für den Fernsehabend wobei wieder ein Gast den kürzesten Weg ins Zentrum weist. Die daraus folgenden Höhenmeter werden wir wohl alle nie vergessen.
Zu guter Letzt stellen wir noch fest, das neben unserer Unterkunft in Ruden ein Adeg-Markt uns ohne Höhenmeter bestens versorgt hätte.
Der Radweg bis Ruden verlief in einer herrlichen Landschaft. Wir überquerten sehr viele Brücken, immer wieder der Blick in das tiefe Tal, viel Schweiß für ein einzigartiges Raderlebnis.
Unterkunft: Gasthaus Trappitsch
Tag 6
Von Ruden nach Radlje (55 km)
Heute überschreiten wir die Grenze zu Slowenien. Die Jauntalbrücke sowie die Hängebrücke Santa Lucia, sind sehenswert und einzigartig, es ist angebracht das Rad rüber zu schieben. Viele weitere Brücken sind am Weg, eine grüne bergige Naturlandschaft begleitet uns. Kaum zu glauben, dass ein Flussradweg so bergig sein kann. Bei Lavamünd versorgen wir uns noch mit Proviant, leider kommt eine beworbene Floßfahrt nicht zustande, scheint doch nur ein Eventfloß zu sein. Wir begnügen uns mit einem Picknick an der Floßanlegestelle. Diesmal ist auch noch das kühle Bier mit dabei. Lange Steigungen mit langen Abfahrten auf verkehrsarmen Nebenstraßen begleiten uns den ganzen Tag. Unterkünfte gibt es hier nicht viele, gut dass wir das Hostel in Radlje vorgebucht haben.
Tag 7
Von Radlje bis Maribor (53 km)
Wir werden gleich mehrmals vorgewarnt, die Höhenmeter sollen noch mehr werden. Eine große Warngrafik weist auf eine Erleichterung hin – es gibt eine Bahnfahrt zwischen Podvelko und Fala. Eine Entscheidung ist gefragt, Bahn oder Rad? Alle entscheiden sich für das Rad, glücklicherweise waren die Fahrzeiten auch nicht gerade günstig. Es folgen wieder schwere Steigungen mit sehr langen rasanten Abfahrten. Wir haben es geschafft, wir alle waren froh die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Eine Kneipe konnten wir auch noch am Weg finden, wo das kühle Blonde besonders gut war. Danach weiter Richtung Maribor. Kurz davor kommt es noch zu Ungereimtheiten meiner vorgegebenen Route. Ein kurzes Stück neu und ein fehlender Weg führt in die Irre. Noch dazu der schlechteste Radweg bei der Einfahrt nach Maribor. Fritz übernimmt eine sehr informative Stadtbesichtigung per Rad und ein gutes Abendessen gönnen wir uns auch noch.
Conclusio
Alles in allem eine wunderbare Tour. Trotz diverser Probleme konnten wir den Drauradweg erfolgreich abschließen. Fritz bekam Probleme mit seinem Knie, mein Zahn schmerzte, meine Umwerferschaltung streikte auch mehrmals. Das Wetter war auch nicht immer optimal, wieder einmal fehlende Wegpunkte und Routen – Informationen.
Das der Drauradweg so bergig sein kann, hat mich überrascht. Das Ambiente einer solchen hügeligen Landschaft ist natürlich auch einzigartig. Die vielen Brücken und der Blick in das Tal eine Augenweide. Es war anstrengend und erholsam zugleich, ein Weg der sich gegenüber anderer Flussradwege abgrenzt.